Allgemein Mittagspause

Søøt, Düsseldorf – Die süße Seite der Stadt

(Leider geschlossen bzw. unterm neuem Besitzer) Köche haben einen anstrengenden Beruf. Die Arbeit ist hart und steht auch dann an, wenn andere freihaben. In der Küche ist es heiß. Hektik kommt in Stoßzeiten auf. Bei allem Hype ist die Bezahlung nicht üppig. Viel Passion und Durchhaltevermögen sind vonnöten.

Der Schritt in die Selbständigkeit ist ein mutiger. Verbunden ist er mit finanziellem Risiko und noch mehr Arbeit. Trotzdem träumen viele Köche vom Herd im eigenen Restaurant. Doch was kann ein Pâtissier tun, um sein Kunst- und Handwerk auf eigene Faust auszuüben?

Andy Vorbusch, zuvor für die Pâtisserie im Vendôme verantwortlich, hat mit Ursula Wiedenlübbert für die Selbständigkeit eine erfahrene Partnerin gefunden. Seit über zehn Jahren betreibt sie ihr Kaffeereich auf dem Carlsplatz.  An ihren Kaffeespezialitäten und selbstgerösteten Kaffeebohnen erfreuen sich die Düsseldorfer in der Pause oder beim Shoppen. Unlängst haben die beiden ihr gemeinsames Projekt SÖÖT – Patisserie & Kaffeerösterei gestartet.

Schauplatz sind die Schwanenhöfe, einst Standort der Seifenpulverfabrik Dr. Thompson’s. Hier ist in den letzten Jahren ein hippes Business- und Freizeitareal entstanden. So man das sagen kann, dehnt sich die Gentrifizierung Flingerns weiter aus.

DSC_7894DSC_7901Doch keine Sorge. Düsseldorf ist nicht Berlin-Mitte und daher ist es noch angenehm: Eine Mischung aus alter Substanz, Modernität und dem immer noch angesagten shabby chic. Im Sööt wird kein Pudding gekocht, sondern wahre Köstlichkeiten von Könnern zubereitet. Die beiden Törtchen, Schokomousse Buchweizen und Kokosnussmousse Mango, waren kleine Meisterwerke zum Genießen. Das eine ein intensives Schokoladenparadies mit seinem nussig-herben Gegenspieler Buchweizen. Das andere ein fluffig-leichtes Kokosmousse mit einer fruchtigen Füllung aus Mangopüree. Und beides auf dem Fundament eines köstlichen Keksboden erbaut und mit ausgewogener Zuckersüße.

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Frühstück mit Backwerk vom Bäcker Schüren, belegte Brote und eine kleine Mittagskarte mit herzhaften Gerichten runden das Angebot ab und stoßen hoffentlich nicht nur bei den Angestellten aus den umliegenden Büros auf Resonanz. Wem der Kaffee gut schmeckt, kann sich gleich mit den vor Ort gerösteten Bohnen für zu Hause eindecken. Ich habe es auf jeden Fall getan.

Was bin ich froh, daß das süße (und auch herzhafte) Glück nur eine kurze Radfahrt entfernt liegt!

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