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Restaurant “Roberts Bistro” in Düsseldorf

„Bamberger – das habe ich auch schon mal gehört“, „Die Kellner sind hier auch so eine Institution“ und „Ich finde es blöd, dass man hier nicht mehr rauchen darf“ sind nur einige der Sprachfetzen, die man in der prall gefüllten Lokalität namens „Roberts Bistro“, bei der man auch mit fremden Personen am Tisch sitzt, unweigerlich mithören kann und zwangsläufig muß. Zu ersterem möchte man noch schreien: „Ja, das sind Bamberger Hörnchen, das sind Kartoffeln!“, zweites stimmt wahrscheinlich, wobei das Personal für seine Nervenstärke zu bewundern ist und letzteres finde ich hocherfreulich, wird doch damit die mittlerweile auch in Frankreich geltende Realität simuliert und rauchfrei genießen ist ja keinesfalls ein Widerspruch.

Das vielzitierte „man kommt unweigerlich mit anderen Leuten ins Gespräch“ entspricht nicht ganz der Realität, sind doch scheinbar viele Stammgäste, aber auch Drupa-Besucher zu Gast.

Wo sind die Gründe für den Erfolg von Roberts Bistro zu suchen? Sicherlich macht die Vormachtstellung in Sachen Bistro mit französischem Flair und ebenso angehauchter Speisekarte mit durchaus recht ungewöhnlichen Produkten wie Entenmägen, Taschenkrebs oder „Andouilette“ (einer Innereienwurst aus u.a. Pansen). Keine Reservierungen und Karten werden akzeptiert, d.h. ein spontaner walk in ist möglich und nicht die Hälfte der Tische sind per se irgendwelchen VIPs oder jenen, die sich dafür halten, reserviert. Die Preise sind okay und die Portionen reichhaltig.

„„Andouillette" (französische Innereienwurst) mit Äpfeln und Calvados geschmort Kartoffel­pürée mit Gruyère und Knoblauch“ (13,50 Euro) war –warum auch immer- die mutige Wahl des Abends. Freundlicherweise fragte der Kellner, ob man diese Wurst kenne und wies nach Verneinen darauf hin, dass dies auch nicht jedermanns Geschmack sei. Innereien sind ja ein immer wieder gerne diskutiertes Thema, dass z.B. Wolfram Siebeck immer mal wieder aufgreift und welches hochaktuell zu Fußball-EM in Österreich passt. Bei manchem aber beginnt der Ekel letztlich schon bei rohem Fleisch und steigert sich über Leber bis Nieren.

Ums kurz zu machen: Die Wurst war interessant, nicht köstlich, aber auch nicht unangenehm. Ein häufigerer Verzehr tut aber auch nicht not. Der Rahmwirsing und das Pürée waren gut abgeschmeckt und die süßlichen Elemente, allen voran die karamellisierten Viertel vom Apfel glichen ein wenig den doch kräftig durchschmeckenden Innereiengeschmack aus. Die Zubereitung durch Schmoren in der reichhaltigen Sauce schien geeignet zu sein, auch wenn die Sauce auf dem Teller ein wenig zu üppig bemessen war.

Um dem besonderen Charme von Roberts Bistro zu erliegen, bedarf es keiner großen Anstrengung. Einzig die Frage, ob man nicht in ebenso in Roberts neue Wirkungsstätte (wie berichtet), die Brasserie Hülsmann in Meerbusch einkehren könnte, muß ein jeder für sich selbst beantworten.

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