Appetithapppen: Karl’s, Düsseldorf
Krise in der Düsseldorfer Gastronomie, wie es ein sinnfreies Portal immer glaubhaft machen möchte? Hier nicht! Läuft. Voll, laut, Stimmung!. Klar, ist ja auch Freitagabend in der Vorweihnachtszeit. Aber das Karl’s ist nicht eben klein und einige Tische werden doppelt besetzt. Schick sieht es aus, wenn ein umtriebiger Koch wie Karl Romboy dann einmal sesshaft wird: blanke Holztische, große Bar, angenehmes Lichtkonzept, das nur für Fotos ein wenig dunkel ist. In Düsseldorf, dort, wo sich Pempelfort und Derendorf treffen, kann man also seit zwei Jahren nett sitzen und – das weiß ich jetzt auch – speisen und trinken. Der Standort ist gut gewählt, da ist ansonsten nicht viel angrenzende Gastronomie. Die Preise sind Düsseldorfs angemessen und die Portionen beinah überreichlich dimensioniert. Die Weinpreise laden geradezu zu einer Flasche ein. Wehe, einer trinkt mir die letzten zwei Flaschen IDIG 2012 für 59 Euro weg!
Was mir richtig gut gefällt: eine kleine Speisekarte. So gelingt dann bei größtem Trubel der heutige Fang des Tages Kabeljau exzellent, der Fisch ist taufrisch und ausgezeichnet gegart. Und, kein Wiener Schnitzel und keine Burger – das macht mir das Karl’s auf Anhieb sympathisch. Natürlich ist das Essen, das serviert wird, äußerst populär. Hier wird sich niemand erschrecken, dafür fehlen allerdings kulinarischen Quantensprünge. Und dennoch versteht es die Küche, einen Tick neben dem Mainstream zu kochen.