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Restaurant “Alfred Miller´s Schöneck” in Innsbruck

Einen der schönsten Blicke -wenn man nicht gerade auf der Bergisel-Schanze skispringt- über Innsbruck hat man sicherlich aus dem Restaurant „Alfred Miller´s Schöneck“. Eine bessere kulinarische Aussicht wird man definitiv nicht finden, ist das Restaurant mit seinen 16 Gault Millau-Punkten und seinem Michelinstern die Topadresse der Tiroler Landeshauptstadt. Das historische Haus hat viel holzigen Charme, einen kleinen Gastraum mit niedrigen Decken und strahlt mehr eine Wirtshausatmosphäre denn die eines Gourmetrestaurants aus.

Abend stehen zwei Menüs zur Auswahl, bei denen der Gast auch die Gerichte seiner Wahl herauspicken kann, die Preisgestaltung liest sich für einen preissensitiven Gast aus Düsseldorf sehr human. Mittags wird regionaler aufgekocht. Dazu gibt es jeweils ein wechselndes Tagesgericht und eine kleine Wochenkarte. Der Chef des Hauses stand an diesem Mittag auch selbst hinterm Herd.

Die freitags offerierte Bouillabaisse klang sehr verlockend, aber um mehrere Gänge probieren zu können, wurde aus der Tageskarte gewählt. Die „Tomaten-Paprikasuppe mit Flußkrebsen“ (6,50 Euro) war in Aroma und Konsistenz überzeugend, die Meeresfrüchte als Einlage ließen ihren Eigengeschmack klar durchschmecken und hatten festes Fleisch. Der Riesling von Traxler aus dem Kamptal (5,90 Euro) schmeckte sehr gut und der Gast ist ein wenig verwundert, daß der Weingut nicht im österreichischen Weinführer vom Gault Millaut Erwähnung findet.

Dem „Backhendl vom Stubenküken mit Kartoffel-Vogerl-Salat“ (14,50 Euro) konnte zum Hauptgang nicht widerstanden werden. Herrlich knusprig war die Panade, die so fein und wenig fettig war, daß man den Geschmack des feinen, saftigen Fleisches gut genießen konnte. Ein wenig Petersilie und Zitrone dazu reichten völlig, ein Gefühl der kulinarischen Zufriedenheit aufkommen zu lassen. Der Salat aus Kartoffeln und Feldsalat war sehr gut fruchtig-säuerlich mit Essig und Öl und feinsten Zwiebelstücken angemacht und könnte fast als Referenz für dieses Genre genommen werden. Der Sauvignon blanc des Weingutes Scheucher aus der Südoststeiermark (5,60 Euro) bot mehr, als so mancher Wein dieser Rebsorte. Etwas rauchiger mit Anklängen von Stachelbeere stand nicht nur der „exotische Früchtekorb“ geschmacklich im Mittelpunkt.

Die „Schokotarte mit Mangoeis und -ragout“ (5,20 Euro) zum Dessert geriet perfekt schokoladig und die Süße wurde perfekt durch durch die Säure und Frucht der Mango aufgefangen. Besser eine vermeintlich einfache Nachspeise, diese dafür aber in Perfektioen und das zu einem beinahe beschämend günstigen Preis.

Nach diesen Eindrücken ist es schade, daß nicht die Zeit zu einem abendlichen Besuch mehr bestand.

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