Aufschwung oder Zufall?
Spontaneität ist zuweilen eine gute Eigenschaft. Im Falle von spontanen Restaurantreservierung geht der Schuß allerdings oftmals nach hinten los.
So geschehen heute: Tafelspitz 1876, Fehrenbach, Jean Claude´s und Schorn – sold out!
Gut für die Gastronomen, schlecht für den kurzftristig hungrigen Gast. Dieser mag langfristige Reservierungen nicht allzu gerne, stellt aber fest, daß diese eigentlich unvermeidbar sind.
Aber was ist der Grund? Gut, im Moment läuft in Düsseldorf wieder die Tour de Menu. Bei dieser fällt auf, daß die Menu-Preise wirklich saftig sind und eigentlich nicht dazu anregen, ein Restaurant, welches man ohne diese Aktion nicht besuchen würde, zu besuchen. Für einige Preise kann man in Köln ein viergängiges 2**-Menu genießen…
Weitere Gründe sind in Düsseldorf Messen. Im Moment läuft die Top Hair, aber gehen so viele Friseure und Stylisten dann essen?
Vielleicht ist einfach auch wieder die Genußbereitschaft gestiegen. Essengehen als Event, ein Ende des Cocoonings oder die neue Lust am Genuß mögen weitere Gründe sein. Oder sollte wohlmöglich der wirtschaftliche Aufschwung so langsam auch in der Gastronomie auf seinem Höhepunkt angekommen sein?
Wahrscheinlich liegt die Wahrheit irgendwo dazwischen. Das ist gut so. sowohl für die Gastronomen als auch für den Gast. Denn nichts ist für beide Seiten so frustrierend wie ein schlecht besuchtes Restaurant.
Die Tour de Menu scheint wirklich zu laufen wie die Hölle. Früher waren die Menüs auch tatsächlich deutlich günstiger, aber der Preis scheint sich der Nachfrage angepasst zu haben.
So mancher Gastronom aber lässt sich wenigstens etwas Besonderes einfallen. Beim Fehrenbach, zum Beispiel, gabs eine 60 Stunden bei Niedertemperatur gegarte Ochsenschulter – grandios (Detailkritik demnächst bei Gotorio)