Wein

Ein erstes Mal – ProWein 2011 “Wo ist Günther Jauch?”

Die ProWein öffnet sich seit dem letzten Jahr Weinbloggern und bietet für diese gar eigene Programmpunkte an. Am Sonntag war mein erstes Mal auf der ProWein: Erschlagen von Eindrücken, überwältigt von Impressionen und ein wenig ziellos. Bei mehr als 3.600 Ausstellern aus rund 50 Ländern auch kein Wunder. Die Fachbesuchermesse ist Business, es werden Kontakte gepflegt, neue Kunden gewonnen und man zeigt Präsenz.

Klar, überall wird Wein verkostet. Die ersten Weine des vielfach diskutierten 2010er Jahrgangs sind abgefüllt und werden ausgeschenkt. Im VDP-Bereich ist in Halle 4 am meisten los, stellen doch hier mitunter die Top-Weingüter Deutschlands aus. Ich stehe gerade am Stand von  Heymann-Löwenstein aus Winnigen an der Mosel als mich ein mit mehreren Kameras bewaffneter Fotograf hektisch fragt: "Haben Sie irgendwo Günther Jauch gesehen? Der soll irgendwo hier sein…" Ja, somit hatte auch die ProWein ihren Glamour, war der Fernsehstar doch leibhaftig als Besitzer seines Weinguts von Othegraven vor Ort. 

Aber zurück zu den Weinen von Heymann-Löwenstein. Eine starke Winzerpersönlichkeit mit grandiosen Weinen – da kann man auch konsequenterweise nur Weine aus 2009 und auch aus 2007 verkosten lassen und dem jüngsten Jahrgang die gewiss nicht verkehrte Ruhe lassen. Einige Faßproben hatte das Weingut Ökonomierat Rebholz dabei, die im Mai abgefüllt werden und wiederholt deutlich machten, daß man den Weinen dieses Weinguts einfach viel mehr Zeit, mindestens ein oder zwei Jahre, vorm Trinken gönnen sollte. Besonders gefiel mir von den Faßproben der Riesling "S" vom Buntsandstein.

An vielen Stellen wurde schon deutlich, daß der Jahrgang bei Winzern, die hier nicht im Keller extrem dagegengearbeitet hatten, sehr säurebetont ausfällt, aber aufgrund der geringeren Erntemenge dennoch ein hohes Extrakt aufweist. Das ist jetzt völlig wertungsfrei gemeint.

Noch ein kurzer Abstecher zum Winepunk, dessen Messeauftritt wohltuend ein wenig aus der Reihe fiel und inmitten der italienschen Weingüter für gute Stimmung sorgte. Viel zu schnell verstrich die Zeit und im Nachgang hätte ich mich gerne gevierteilt und wäre noch gerne hier und da gewesen, aber im nächsten Jahr bietet sich hoffentlich die Möglichkeit zu einem strukturierteren und ausgedehnteren Messebesuch.

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