Kochen

Auf den Tisch (8): Geschossener Rosenkohl

DSC_0405Manchmal bleibt von einem insgesamt nicht allzu begeisternden Restaurantbesuch dennoch ein Gericht in Erinnerung. Schon bevor ich bei Denis Feix im Il Giardino zu Gast war, hatte ich im Zuge streberhafter Vorbereitung online im Menu die Kombination aus Rosenkohl, Wilder Erdnuss und Preiselbeere entdeckt und einfach mal zuhause umgesetzt. Das Gericht schmeckte auch vorort sehr gut: pur, beinahe simpel und dennoch spannend.

Mein “Das Lexikon der alten Gemüsesorten” erklärt mir, dass Rosenkohl hierzulande als die jüngste der Kohlvarietäten gilt und vermutlich erstmals in Brüssel um 1785 belegt ist – daher wahrscheinlich auch die englischsprachige Bezeichnung als Brussels sprosst. Für die Küche wichtiger ist der Geschmack des gesunden (Vitamin-C-Gehalt!) Wintergemüses, den ich als Kind als bitter empfand und heutzutage – richtige Zubereitung vorausgesetzt – als äußerst angenehm herb in einer versüßlichten Zeit.

Feeling Essigbrätlein – Mein Bio-Gemüse-Dealer hatte in einer Kiste ungewöhnliche Gebilde. Es sah aus wie geschossene Rosenkohl-Röschen, wie die dicht geschlossen Knospen genannt werden, und es handelte sich um die “Gipfelrose”. Das ist quasi der Kopf, das obere Ende des Strunks.

Ich habe das Gemüse gewaschen, etwas vom unteren Ende weggeschnitten und über einem asiatisch aromatisierten Sud gedämpft. Die äußern Blätter waren kohlig fein und gingen geschmacklich in die Richtung Mangold. Das Innere erinnerte dann eher an klassischen Rosenkohl. Und auch hier erwies sich die Kombination mit gerösteten Nüssen und den leicht herben süß-säuren Beeren. So einfach, so gut.

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